Der VW Servicevertrag

Im Mai 1941 unterzeichneten wir einen Volkswagen Werkstattvertrag, der bis heute im Original erhalten ist. Dies markierte den Beginn einer langjährigen Partnerschaft und ermöglichte uns Reparatur und schließlich Verkauf von VW Fahrzeugen. Der Vertrag wurde 1951 erneuert und war ein Wendepunkt für unser Unternehmen. Erhard Thierolf erzählt: "Zu Beginn waren es nur wenige Fahrzeuge pro Monat, die wir direkt im Werk abgeholt haben, doch bald stieg die Zahl beträchtlich an."

Wir freuen uns auf viele weitere Jahre erfolgreicher Partnerschaft mit Volkswagen!

Am 15. Mai 1941 wurde ein Werkstattvertrag mit dem VW-Großhändler Donges & Wiest aus Darmstadt geschlossen, welcher sich ebenfalls im Original erhalten hat. J. Donges & Wiest war eine sogenannte Volkswagen Hauptwerkstatt. Als solche war man berechtigt, auch Werkstättenverträge an andere Betriebe zu vergeben. Um einen solchen Vertrag handelte es sich hier.

Hans Thierolf: "Die Freude war deshalb sehr groß, als eines Tages, nach mehreren Schreiben ans Werk, Herr Wiest zusammen mit dem Verkaufsleiter des VW Werkes Herrn Frank erschien und den Betrieb nach eingehender Besichtigung als würdig befand, Volkswagen zu verkaufen und zu reparieren." Diesen Vertrag erhielt die Firma Thierolf im Jahr 1951. Bereits am 31. Mai 1949 hatte Hans Thierolf den Werkstatt-Vertrag mit dem Darmstädter VW Großhändler Donges und Wiest GmbH erneuert. Um nach dem Krieg ein Händler- und Werkstätten-Netz für den Vertrieb der Volkswagen zu schaffen, wandte sich die Werksleitung zunächst an Betriebe, welche bereits für den KDF-Wagen Verträge erhalten hatten. Der entscheidende Unterschied zu 1938 war, dass diesmal wirklich Fahrzeuge zur Auslieferung kamen. Hans Thierolf: "Danach begann eine neue Zukunft für den Betrieb. War es zunächst nur ein Wagen im Monat, welcher verkauft werden konnte, so wuchs die Zahl im Lauf der Zeit beträchtlich an."

Erhard Thierolf: "Die Autos mussten wir anfangs direkt beim Werk abholen. Dann sind der Geo Wiest aus Darmstadt, der Georg Daum aus Heppenheim und der Hans Thierolf aus Höchst zusammen mit dem Der erste VW-Käfer im Werkstatthof in Höchst. Mit Volkswagen ins “Wirtschaftswunder“ Zug nach Wolfsburg gefahren. Dort haben sie 3 Käfer abgeholt, hatten aber nur ein rotes ÜberführungsKennzeichen. Deshalb mussten sie auf dem Heimweg immer sehr dicht hintereinander fahren. Das hat uns der Vater jedenfalls immer erzählt. Ich selbst war 1951 erstmals mit in Wolfsburg. Wenn man ausstieg, sah es ähnlich aus wie an dem kleinen Bahnhöfchen zwischen Michelstadt und Erbach. Da gab es damals noch fast nichts. Dann war da eine große dunkle Fabrik. Es wurde in einem Hotel übernachtet und am nächsten Tag hat man sein Auto bekommen. Meine Eltern waren damals glücklich, dass sie etwas hatten, um es zu verkaufen. Man hatte auch mehr Zeit dafür. Gott sei Dank hat es sich dann irgendwann so entwickelt, dass die Autos mit Zügen bis Darmstadt geliefert wurden. Die Bahn musste ja auch erst einmal entsprechende Transportwagons haben. Danach sind wir jede Woche mit dem Zug nach Darmstadt gefahren und haben dort ein paar Autos abgeholt, nun an jedem ein rotes Kennzeichen. Als ich mit 16 Jahren den Führerschein hatte, war ich auch mit dabei. Dass uns die Autos einmal per Tieflader gebracht würden, war damals noch gar nicht absehbar."